Gentherapien, die sowohl als Impfstoff bei diversen Corona-Vakzinen verwendet werden, als auch um bis heute unbehandelbare Krankheiten zu behandeln, sind auf dem Vormarsch. Dabei stellen sie in der Theorie große medizinische Fortschritte dar. Praktisch stellen sie – wie so oft in der Menschheitsgeschichte – große Potentiale für Missbrauch dar, welcher definitiv stattfinden kann, wird und tut.
Um ein größeren Überblick über das Thema zu erhalten, betrachten wir das Feld der Gentherapien und Genediting-Methoden systematisch in den Opportunities und Risks, die damit auftreten.
Zudem schauen wir auf eine Risikoanalyse und Risikobewertung mit Gewichtung der einzelnen Aspekte der Gentherapien.
Als erster Schritt tritt die Risikoidentifikation auf. Hierbei sind die hauptsächlichen, vordergründigen Opportunities und Risks systematisiert.
Opportunities | Risks |
---|---|
Heilung von bis heute unheilbaren Krankheiten | Customized Bio Weapons |
Designer Organismen | Genbehandelte Soldaten |
Möglichkeiten zur besseren Gesundheit | Bessere Gene für mehr Geld |
Längere Lebenserwartungen | Schwund an Diversität |
Schwerwiegende, unvorhersehbare Langzeitschäden | |
Bevölkerungsexperimente à la Nazi-Deutschland |
Im Folgenden werden wir einzelne Eintrittswahrscheinlichkeiten einordnen.
Als allererstes: Die Heilung von bisher unbehandelbaren Krankheiten bei einer großen Anzahl von Fällen wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eintreten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Gentherapien nicht nach guter Sitte eingesetzt werden sollen, und sehr große Gefahren für Missbrauch darstellen ist von den Eintrittswahrscheinlichkeit ebenso groß.
Vorweg: Dabei kommt es auf eine dezentrale Machtstruktur an, die einen solchen Missbrauch und Machtmissbrauch von konzentrierten Parteien ausschließt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass mehr Geld bessere Gene kaufen kann, wird ebenfalls eintreten – so wie heute schon in der Schönheitschirugie.
Hier gilt allerdings ebenfalls, dass ein nachfrage-orientierter Markt mit starkem Wettbewerb als beste Checks and Balances funktionieren, um eine Monopolbildung oder Kartellbildung zu verhindern.
Nach der Natur der Technologie und den geringen Kosten, die die CRISPR-Methoden an Herstellungs- und Fertigungskosten bedeuten, ist die Bildung von großen Monopolen vorerst eher auszuschließen und findet mehr in der Marktbereinigungs-Phase statt.
So kann ein Szenario eintreten, wie es bereits in Süd-Korea herrscht. Dort ist Schönheitschirugie zu einer Trivialität gekommen, und in hohen Mengen in der Bevölkerung durchgeführt. Die Schönheitsoperationen helfen allerdings nicht bei fortschreitenden mentalen Problemen und werden durchaus als falsches Substitut verstanden.
Der Missbrauch von Gentherapien als Waffe stellt ein hohes Risiko dar. Dort ist zum einen die Wahrscheinlichkeit von gentherapierten Soldaten hoch, als auch die Entwicklung von Bio-Waffen, die eine bestimmte DNA-Struktur angreifen oder bei bestimmten Gen-Strukturen aktiviert werden, hoch. Dass Forschungen dazu laufen, Gentherapien und CRISPR-Verfahren als Waffe zu missbrauchen, lässt sich mit hoher Sicherheit bestätigen.
Folgend die ursprüngliche Tabelle mit Eintrittswahrscheinlichkeiten.
Opportunities – W’keit | Risks – W’keit |
---|---|
Heilung von bis heute unheilbaren Krankheiten – sehr hoch | Customized Bio Weapons – hoch |
Designer Organismen – hoch | Genbehandelte Soldaten – sehr hoch |
Möglichkeiten zur besseren Gesundheit – mittel | Bessere Gene für mehr Geld – hoch |
Längere Lebenserwartungen – mittel | Schwund an Diversität – mittel |
Schwerwiegende, unvorhersehbare Langzeitschäden – mittel bis hoch | |
Bevölkerungsexperimente à la Nazi-Deutschland – mittel bis hoch |
Darauf kommen wir zur Risikobewertung der Szenarien untereinander. Dabei gewichten wir die einzelnen Risiken zueinander und geben Ansätze zur Risikobehandlung.
Insgesamt lassen sich die Szenarien als positive und als negative Szenarien bezeichnen. Dabei sollen die negativen Szenarien mit einer deutlich geringeren Wahrscheinlichkeit eintreten. Die positiven Szenarien sehen wir als neutral, da sich auch positiv scheinende Szenarien in eine negative Richtung schnell oder langsam entwickeln können.
Zur Behandlung und Abwendung des Missbrauchs der Gentherapien und Genediting-Methoden als Waffe, braucht es gemeinsame Vereinbarung der Staaten über den Ausschluss der Methoden als Waffe und unabhängige, nicht korrumpierbare Komitees, die durch die Öffentlichkeit im gesunden Zustand gehalten werden.
Die antike griechische Methode gegen Korruption prophylaktisch vorzubeugen, ist der häufige Mitgliederwechsel der Positionsinhaber.
Zudem ist mit heutiger Technik eine noch demokratischere Lösung möglich – zum einen, nach dem Leitmotto „res publica – öffentliche Sache“, wird die Öffentlichkeit zunehmend in die Entscheidungsfindung eingebunden und mit guter, horizontabdeckender Information versorgt, durch unabhängige Medien.
Zum anderen werden Positionsinhaber leichter zurückgerufen werden als installiert, um so den Charakter der Demokratie und Interessenpluralität und Handeln nach guter Sitte zu wahren.
Bei einer dezentralen Organisation, der Übernahme der guten Sitten als Handlungsmotive und einer vollständigen Demokratie lässt sich dieses Risiko des Missbrauchs gut behandeln.
Die positiven Szenarien können, wie bereits weiter oben, als neutral angesehen werden, da sie erst keine Risikobehandlung bedürfen. Dort hilft eher ein aufmerksames und engagiertes Verfolgen der Entwicklungen.
Schließend lässt sich resümieren, dass medizinische Fortschritte viele positive Entwicklungen bewirken können, dazu zählen auch CRISPR-Verfahren, allerdings das Risiko zum Missbrauch aller großen Technologien stets zu verstehen ist und aktiv zu mindern.